Die Arbeitswelt 5.0 fordert neue Kompetenzen

    Anforderungen steigen und somit auch der Weiterbildungsbedarf

    Der Digitalisierungsschub – forciert von den Begleiterscheinungen der Covid-Pandemie – stellt erhöhte Anforderungen an die Fähigkeiten der Mitarbeitenden. Gemäss einer Studie des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung (SVEB) geben dies rund 60 Prozent der Unternehmen an. Die Pandemie habe insbesondere Auswirkungen auf die Kompetenzen für das agile Arbeiten sowie auf die sozialen und kommunikativen Skills.

    (Bild: zVg) Die vom SVEB realisierte Befragung bestätigt den hohen Stellenwert der Weiterbildung bei Klein- und Mittelunternehmen.

    Der Schweizerische Verband für Weiterbildung SVEB hat Anfang des Jahres den Einfluss der Corona-Krise auf die Weiterbildung in KMU untersucht. Erstes Fazit: Ein Grossteil der Unternehmen räumt der Weiterbildung einen hohen Stellenwert ein. Auch um den Auswirkungen der Pandemie zu begegnen. Die vom SVEB zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 bei 123 KMU realisierte Online-Befragung bestätigt demnach den hohen Stellenwert der Weiterbildung bei Klein- und Mittelunternehmen. Zwei Drittel der teilnehmenden KMU erachten Weiterbildung (vor allem jene ihrer Mitarbeitenden) als wichtig. Bei der Finanzierung von Weiterbildungen zeigt sich jedoch eine gewisse Vorsicht. Insbesondere bei Ausgaben für externe Weiterbildungsangebote würde gespart, heisst es in der vom SVEB, vom Schweizerischen Gewerbeverband, von digitalswitzerland und KMU Next durchgeführten Studie. Dies hänge, so sagen die Autorinnen und Autoren der Studie, vermutlich damit zusammen, dass viele KMU infolge der Krise Unterstützung bei der Finanzierung oder der IT-Infrastruktur benötigen.

    Auch die Auftragsbücher für Inhouse-Schulungen füllen sich…
    Die Zurückhaltung könnte auch im Zusammenhang damit stehen, dass es der Hälfte der befragten Unternehmen gemäss eigenen Angaben an Wissen zu den Kompetenzen der Zukunft fehle. Daniel Herzog, CEO der Lernwerkstatt Olten, spürte die Zurückhaltung der Betriebe vor allem während der ersten Welle der Pandemie: «Fast alle geplanten Inhouse-Schulungen wurden nach hinten geschoben. Jetzt sind aber auch im Inhouse-Geschäft unsere Auftragsbücher wieder voll. Der Ausbildungsstau scheint von den Firmen nun aufgelöst zu werden.» Die Lernwerkstatt Olten bietet neben öffentlichen Lehrgängen im Bereich Erwachsenenbildung, Coaching und Mentoring auch firmeninterne Weiterbildungen an und hatte sich schon länger antizipierend auf die neue Situation vorbereitet. Daniel Herzog: «Rasch haben wir zusätzlich zu den bestehenden Digital Training-Angeboten unsere Live-Webinare zu 34 Themen rund um das digitale und virtuelle Unterrichten und Coachen entwickelt. Diese werden alle öffentlich angeboten. So kann sich jede Fachperson der Personalentwicklung und des betrieblichen Mentorings und jede Lehrperson die gewünschten Kompetenzen individuell und bedarfsgerecht aneignen.» So habe man bereits in den ersten Woche der Pandemie eine grosse Nachfrage für die Konzipierung von Online-Angeboten erfahren. Alle mussten auf Online umstellen und nur wenige wussten wie. «Da half es uns, dass wir das Thema Digital Training schon vor Jahren angegangen sind», so Herzog.

    Höherer Bedarf wird nur teilweise gedeckt
    Einer der Hauptgründe für die nach wie vor hohe Bereitschaft, sich in die (berufliche) Weiterbildung zu begeben: Bei einem Grossteil der in der erwähnten Studie befragten KMU stellt die Corona-Situation insgesamt hohe Anforderungen an die Fähigkeiten der Mitarbeitenden. Ein Drittel gibt an, die Belegschaft benötige neue oder andere Kompetenzen. Bei rund 60 Prozent der Unternehmen zeitigt die Pandemie Auswirkungen auf die Kompetenzen für das agile Arbeiten sowie die sozialen und kommunikativen Kompetenzen. 43 Prozent stellen zudem einen starken bis sehr starken Effekt bei den digitalen Kompetenzen fest. Der Weiterbildungsbedarf ist denn auch bei 33 Prozent der KMU in Zeiten von Corona gestiegen. Als Weiterbildungsbedarf eines Unternehmens wird in der Studie die Notwendigkeit definiert, dass Mitarbeitende neue Kompetenzen erwerben oder bestehendes Wissen erweitern, um den Anforderungen im Unternehmen zu begegnen (Quelle: SVEB). Der offensichtlich erhöhte Weiterbildungsbedarf wird aber nicht von allen KMU gedeckt. Die Studie zeigt, dass fast ein Drittel der KMU mit einem erhöhten Weiterbildungsbedarf ihre Weiterbildungsaktivität nicht verändert oder sogar gesenkt haben.

    Hier ist die komplette Studie einsehbar: www.lwo.ch/kmu-studie


     

    Die Lernwerkstatt Olten verfügt zur Förderung der digitalen Kompetenzen von Bildungsfachpersonen, Coaches und Betriebl. Mentorinnen und Mentoren über ein umfangreiches Angebot.

    www.digital-training.ch

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